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Tesla ist wegen Elon Musk in der Krise und die Zukunft sieht düster aus

epa12015980 A man passes by a flower shop which back-wall is painted with an ani-Tesla message that also depicts Tesla founder Elon Musk making a gesture resembling with a Nazi like salute, in Buchare ...
Ein Anti-Musk-Graffiti in Bukarest, Rumänien.Bild: keystone
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Tesla ist im Krisenmodus und die Zukunft sieht düster aus

Tesla strauchelt. Nun will Elon Musk die Zügel wieder in die Hände nehmen. Doch Musk ist nicht die Rettung, er ist das Problem.
23.04.2025, 11:1923.04.2025, 18:15
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Tesla steckt in der Krise. Die Kunden springen ab, die Autowerke sind nicht ausgelastet, der Gewinn bricht um 71 Prozent ein, die Investoren sind nervös. Geht es so weiter, fährt Tesla demnächst wieder Verluste ein. Schon jetzt verdient Tesla mit dem Verkauf von Autos kein Geld mehr, der Mini-Gewinn resultiert aus Einnahmen aus regulatorischen Krediten.

Nun will Elon Musk wieder mehr Tesla-Chef statt Trumps Kostensenker sein. Was Tesla wirklich braucht, ist nicht mehr, sondern weniger Musk. Es ist sein Grössenwahn, sein Faible für Rechtsextreme und es sind seine Versäumnisse, die Tesla schaden.

Den Mega-Flop Cybertruck hat Musk zu verantworten. Und zahlreiche andere seiner Entscheidungen tragen zur aktuellen Krise bei. Sei es die veraltete Modellpalette, das Fehlen eines günstigen Elektro-Kleinwagens oder die folgenschwere Entscheidung, gegen den Rat sämtlicher Experten für autonomes Fahren auf teurere Laser-Radare zu verzichten.

Musk schlägt Warnrufe immer wieder in den Wind: Jüngst enthüllte ein Bericht (Paywall), dass er eine interne Analyse zurückwies, die aufzeigte, dass Tesla mit dem geplanten Robotaxi Geld verlieren würde. Teslas Führungskräfte wollten stattdessen ein günstigeres Model 2 bauen. Wie üblich setzte Musk seinen Willen durch.

Auch bei der Akku- und Ladetechnologie enteilt die Konkurrenz. Chinesische Autohersteller haben für Teslas Akkuentwicklung nur ein müdes Lächeln übrig.

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Besonders bitter: Weltweit wächst der E-Auto-Markt. Tesla profitiert nicht davon. Doch statt seine Fehler einzugestehen, die zum Abschwung bei Tesla geführt haben, verbreitet Musk die haltlose Verschwörungserzählung, die Proteste gegen ihn und Tesla seien bezahlt.

Teslas jüngste Krise ist auch nicht allein mit der Umstellung auf das erneuerte Model Y zu erklären. Bereits 2024 war das erste Jahr seit einem Jahrzehnt, in dem Teslas Fahrzeugauslieferungen zurückgingen. Noch im Januar dieses Jahres stellte Tesla eine rasche Rückkehr zum Wachstum in Aussicht. Nach dem katastrophalen ersten Quartal wagt Tesla keine Prognose mehr. Zu gross ist die Unsicherheit, die Trumps Handelskrieg heraufbeschworen hat.

So oder so: Wenn Musk bleibt, werden die Verkäufe weiter leiden. Anders als vor fünf Jahren finden Kunden heute problemlos gute Alternativen. Doch freiwillig wird der CEO seinen Hut niemals nehmen und vorerst hat Musk wenig zu befürchten. Der Verwaltungsrat ist ihm treu ergeben. Mit Bruder Kimbal Musk oder James Murdoch sitzen langjährige Vertraute an der Schaltzentrale, die mit der Tesla-Aktie hohe Gewinne eingefahren haben.

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154 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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maruhu
23.04.2025 11:40registriert Januar 2021
Die Welt braucht beides nicht !
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Triumvir
23.04.2025 11:53registriert Dezember 2014
Tschüss Swasticar. Auf nimmer wiedersehen! Ich habe mich übrigens schon bevor Musk sich als Nazifreund geoutet hat, bewusst für ein schöneres und besseres E-Auto entschieden. Ich liebe meinen Polestar 2.
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Hans12
23.04.2025 14:45registriert September 2019
Tesla ist wie Abercrombie and Fitch oder Ed Hardy. Lables mit wenig optischer Innovation und Exzentrischen A..loch Chefs, die eng mit der Marke verbunden sind.
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