International
Schweiz

Schweiz-EU-Verhandlungen: Wer die Vertragsgespräche prägte

Die Schlüsselpersonen der Verhandlungen mit der EU
Heute präsentiert der Bundesrat die Ergebnisse der EU-Verhandlungen. Wer sind die Köpfe hinter den monatelangen Gesprächen?Bild: Watson

Schweiz-EU: Das sind die 6 Schlüsselpersonen hinter den Verhandlungen

20.12.2024, 10:1620.12.2024, 15:29
Mehr «International»

Die Chefunterhändler aus Bern und Brüssel haben während neun Monaten intensiv über das künftige Verhältnis zwischen der Schweiz und der Europäischen Union verhandelt. Die politischen Spitzen im Bundesrat und in der Europäischen Kommission begleiteten den Prozess. Das sind die sechs Schlüsselpersonen der Verhandlungen:

Viola Amherd

Bundespraesidentin Viola Amherd spricht bei der Europatagung 2024, am Freitag, 6. Dezember 2024 in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Bundesrätin Viola Amherd am 6. Dezember anlässlich der Europatagung 2024 in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)Bild: keystone

Die Bundesrätin übernahm in ihrem sechsten Jahr als Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) 2024 das Bundespräsidium. In dieser Rolle war die 62-Jährige die erste Ansprechpartnerin von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Beide lancierten im März die Verhandlungen. Über das ganze Jahr pflegte Amherd den Kontakt zu von der Leyen.

Die Politikerinnen, die der selben europäischen Parteifamilie (Europäische Volkspartei/EVP) angehören, tauschten sich regelmässig an internationalen Gipfeltreffen aus.

Ursula von der Leyen

Keine offizielle Timeline: Bundespräsidentin Viola Amherd, links, und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eröffnen am 18. März 2024 in Brüssel die Verhandlungen.
Viola Amherd und Ursula von der Leyen im März in Brüssel.Bild: Virginia Mayo / AP

Die EU-Kommissionspräsidentin wurde im Sommer durch das Europäische Parlament für eine zweite Amtszeit bestätigt. Die 66-jährige Deutsche leitet seit 2017 die Exekutivbehörde in Brüssel und wird dies voraussichtlich bis 2027 tun.

Als Präsidentin der EU-Kommission empfing sie im März Bundespräsidentin Viola Amherd in Brüssel zum Start der Verhandlungen.

Viola Amherd und Ursula von der Leyen geben ihre Erklärung ab:

Video: ch media/Video Unit

Ignazio Cassis

epa11744091 Maros Sefcovic (L), Executive Vice-President of the European Commission, and Swiss Federal Councillor Ignazio Cassis (R) talk during a working visit at the Lohn country residence of the Sw ...
Maros Sefcovic und Ignazio Cassis während eines Arbeitsbesuchs auf dem Landsitz Kehrsatz bei Bern.Bild: keystone

Der Schweizer Aussenminister leitet seit 2018 das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Kurz vor seiner Wahl in den Bundesrat sagte er in Bezug auf das EU-Dossier, er wolle den «Reset-Knopf» drücken. Nach dem Scheitern des institutionellen Rahmenabkommens im Jahr 2021 forderte der 63-jährige Tessiner Verhandlungen nach Sektoren.

Unter Cassis' politischer Leitung führte das EDA die Verhandlungen nach einem sogenannten Paket-Ansatz mit der Europäischen Kommission.

Maros Sefcovic

epa11424497 Executive Vice-President of the European Commission Maros Sefcovic delivers a speech during the 'Austrian World Summit' at the Hofburg Palace in Vienna, Austria, 20 June 2024. Th ...
Maros Sefcovic bei einer Rede im Juni während des «Austrian World Summit» in der Hofburg in Wien.Bild: keystone

Der slowakische Politiker ist seit 2019 Mitglied der EU-Kommission und ist Amtsältester im Kollegium. Der 58-Jährige ist seit dem 1. Dezember 2024 zuständig für Handel und wirtschaftliche Sicherheit sowie interinstitutionelle Beziehungen und Transparenz.

Er hatte im Jahr 2021 das Dossier der Beziehungen zur Schweiz übernommen und führte für die Kommission die Verhandlungen auf politischer Ebene.

Patric Franzen

Patric Franzen, Stellvertretender Staatssekretaer im Eidgenoessischen Departement fuer auswaertige Angelegenheiten (EDA), spricht an einer Medienkonferenz ueber das Verhandlungsmandat mit der Europaei ...
Patric Franzen ist seit 2021 der Chef der Abteilung Europa im EDA und stellvertretender Staatssekretär.Bild: keystone

Der Karriere-Diplomat leitete die Verhandlungen für die Schweiz. Franzen wurde 2021 zum Chef der Abteilung Europa im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) ernannt. Zuvor leitete er seit 2018 die Schweizer Botschaft in Tiflis, Georgien. Der ausgebildete Jurist im Bereich Humanitäres Völkerrecht und Menschenrechte trat 1999 ins EDA ein.

Er war unter anderem Stabschef des Staatssekretariats für internationale Finanzfragen (SIF) und stellvertretender Missionschef an der Botschaft in Moskau.

Richard Szostak

Richard Szostak
Richard Szostak war diplomatischer Berater und stellvertretender Kabinettschef von Jean-Claude Juncker, dem damaligen Präsidenten der EU-Kommission.Bild: European Commission

Der britisch-polnische Doppelbürger leitete für die EU die Verhandlungen. Er ist seit November 2022 bei der EU-Kommission Direktor des Generalsekretariats für die westeuropäischen Partner. Dazu zählen unter anderem das Vereinigte Königreich und die Staaten der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) Norwegen, Island, Liechtenstein und die Schweiz.

Zuvor war Szostak diplomatischer Berater und stellvertretender Kabinettschef von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. In dieser Funktion war er in die Brexit-Verhandlungen involviert und setzte sich bereits mit dem Dossier Schweiz auseinander. (sda/thw)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Player der Schweiz-EU-Verhandlungen
1 / 6
Die Player der Schweiz-EU-Verhandlungen
Paul Rechsteiner, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB).
quelle: keystone / anthony anex
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Sie wollen die Migration Richtung Europa stoppen
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
8
    So funktioniert das ESC-Voting im Finale
    Heute findet das Finale des Eurovision Song Contests in Basel statt. Doch wie läuft eigentlich das Voting ab, wie sind die Regeln? Wir beantworten alle Fragen.

    Beim ESC dürfen die Bürger aller Länder abstimmen, die am ESC teilnehmen. Dieses Jahr sind 37 Länder dabei. Jedes Land verteilt 116 Punkte. Jeweils die Hälfte der Punkte werden gemäss einer Jury-Wertung sowie nach dem Ergebnis eines Telefon-Votings vergeben.

    Zur Story
    OSZAR »