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Das schillernde, aber tragische Leben von Nadja «Naddel» Abd el Farrag

NADDEL Petra Polk, Eva-Maria Popp, Nadja Abd el FarragFotoshooting Nadja Abd el Farrag im Kreise von der Gesch
Bild: www.imago-images.de

Das schillernde, aber tragische Leben von Nadja «Naddel» Abd el Farrag

Trauer um «Naddel»: Kurz nach ihrem 60. Geburtstag ist die Hamburgerin gestorben. In den 90er Jahren wurde sie als Freundin von Dieter Bohlen bekannt.
12.05.2025, 20:1712.05.2025, 20:17
Florian Boldt, André Lenthe / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Sie war eine der schillerndsten, aber auch tragischsten Figuren der deutschen TV-Landschaft: Nadja Abd el Farrag, bekannt als «Naddel», ist am 9. Mai im Alter von 60 Jahren gestorben. Das erfuhr t-online am Montag aus dem Umfeld der Hamburgerin.

Der Moderator und Sänger Andreas Ellermann zeigte sich bestürzt über den Tod Abd el Farrags. «Ihr Tod kommt für mich unerwartet und ist äusserst schmerzhaft, ich bete für Nadja und ihre Seele. Ich hoffe, sie wird nun endlich den Frieden finden, den sie verdient», sagte er t-online. Ellermann war vor ihrem Rückzug aus der Öffentlichkeit 2024 «Naddels» Manager. Als Freunde hätten Ellermann und Abd el Farrag «regelmässig telefoniert» und sich ausgetauscht.

Nadja Abd el Farrag wurde am 5. März 1965 als Tochter einer deutschen Mutter und eines sudanesischen Vaters in Hamburg geboren. Sie wuchs in Hamburg-Altona auf. Nach der Schulzeit begann Abd el Farrag eine Lehre als Apothekenhelferin, ehe Dieter Bohlen sie als Backgroundsängerin für sein Musikprojekt Blue System entdeckte.

Nadja Abd el Farrag wurde als «Naddel» zum Promi

Aus der beruflichen Beziehung wurde bald auch eine private: Zwischen 1989 und 1996 und erneut von 1997 bis 2001 waren Nadja Abd el Farrag und Dieter Bohlen ein Paar. Später bezeichnete sie diese von Schlagzeilen geprägte Liaison als den «Fehler meines Lebens».

Unter dem Namen «Naddel» versuchte sie, sich ab den späten 90er-Jahren als eigene Marke in den Medien zu etablieren. Für RTL2 moderierte sie ab 1999 die Erotiksendung «Peep», für RTL stand sie zwischen 1997 und 2002 in mehreren Filmen der Reihe «S.O.S. Barracuda» vor der Kamera.

Legendär wurde Abd el Farrags Auftritt in der kurzlebigen Sat.1-Show «Banzai»: 2001 liess sie dort ihre linke Brust wiegen. Danach war Nadja Abd el Farrag mehrfach in Reality-Formaten wie «Ich bin ein Star – holt mich heraus», «Big Brother» oder dem «Sat.1 Promiboxen» zu sehen. Auch als Sängerin und DJane probierte sie sich aus.

Alkoholsucht und Schulden plagten Nadja Abd el Farrag

Doch Schlagzeilen schrieb die Hamburgerin primär mit gesundheitlichen und finanziellen Problemen: Sie war alkoholkrank, später wurde ADHS bei ihr festgestellt. Gegen den hohen Schuldenberg kämpfte sie sogar öffentlich in zwei Folgen der RTL-Sendung «Raus aus den Schulden».

Mehrfach versuchte sich Nadja Abd el Farrag in bürgerlichen Berufen. Nach der endgültigen Trennung von Dieter Bohlen arbeitete sie zwei Jahre lang in der Altenpflege. 2020 zog Abd el Farrag ins Nordseebad Dangast am Jadebusen und arbeitete dort als Kellnerin, um ihre Schulden zu tilgen.

Seit 2021 lebte sie wieder in ihrer Heimatstadt und wohnte zuletzt zurückgezogen im Stadtteil Bramfeld. In der Öffentlichkeit trat sie letztmals beim Schlagermove 2024 in Hamburg auf. Hier lesen Sie mehr dazu.

Verwendete Quellen:

  • Reporter
  • Eigene Recherche
  • Frühere t-online-Berichterstattung
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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Amarillo
12.05.2025 22:04registriert Mai 2020
Der eine Satz fasst die Tragik nur allzu gut zusammen: „Sie wurde als Freundin von Dieter Bohlen bekannt“. Nach diesem verunglückte Start begann der lebenslange Krampf, aus dem bisschen Bekanntheit Geld zu generieren. Künstlerisches Talent hatte sie nicht, was aber noch kein Hinderungsgrund gewesen wäre angesichts des Niveaus des Publikums. Für dieses müsste man aber zumindest eine Selbstdarstellerin sein, die sich geschickt in den Schlagzeilen hält. Leider war die Frau aber mehr eine „Selbstzerstörerin“, die - zermürbt vom Streben nach einem Promistatus - sich buchstäblich ins Grab trank.
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Sinthobob
12.05.2025 20:22registriert August 2016
Eigene Recherchen als Quellen sind immer sehr aussagekraftig, dachte das wurde mal abgeschafft?
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