In den Regalen der Supermärkte haben sie bereits prominent Platz gefunden: die Schoggi-Osterhasen. Zu Recht, denn die Beliebtheit der Hasen zeigt sich auch an den Zahlen: Laut dem Verband der Schweizer Schokoladenfabrikanten Chocosuisse produzieren die Schweizer Schokoladenproduzenten rund 20 Millionen Osterhasen. Das macht pro Kopf rund drei Osterhasen, schreibt SRF.
Trotz der hohen Beliebtheit stellt sich aber die Frage nach der Qualität der Hasen. Ist diese wirklich minderwertiger als normale Tafelschokolade? Und stimmt der Mythos, dass die Hasen aus eingeschmolzener Schokolade von Weihnachtsmännern bestehen? Die Schokoladenexpertin Maren Gnädinger von der Basler Confiserie Xocolatl bringt Licht ins Dunkle.
Gnädinger bestätigt, dass die Schoggi-Hasen anders zusammengestellt sind als die Tafelschokolade. Um sie besser schmelzen und in eine Form giessen zu können, besteht die Schokolade von Osterhasen in der Regel aus Kuvertüre, welche einen höheren Anteil an Kakaobutter enthält. «Die Schokolade hat so eine bessere Fliesseigenschaft», erklärt Gnädinger. Die minimale Veränderung merke der Kunde beim Geschmack aber nicht.
Kakaobutter, wie sie bei kleineren Herstellern wie Xocolatl verwendet wird, ist ein hochwertiges Produkt. Da Kakaobutter seit 2024 bis zu 400 Prozent teurer wurde und bei den Osterhasen viel Handarbeit drinsteckt, wie beispielsweise das Schminken der Hasen, ist der etwas höhere Preis gerechtfertigt, findet Gnädinger.
Bei günstiger, industriell hergestellter Schokolade werde jedoch versucht, die Kosten möglichst klein zu halten. In der Industrie werden deshalb günstigere Varianten wie Palmfett verwendet, welches bezüglich Gesundheit und Umwelt eher umstritten ist. Dass Schokolade in der Schweiz bis zu fünf Prozent auch andere Pflanzenfette als Kakaobutter enthalten darf, gilt seit 1995. Dabei darf aber der vorgeschriebene Mindestanteil an Kakaobutter nicht unterschritten werden.
Das Gerücht, Schoggi-Hasen seien generell minderwertiger, stimmt demnach nicht. Es kommt auch immer auf den Produzenten an. Deshalb lohnt sich ein Blick auf die Inhaltsstoffe.
Bei grossen Produktionen wird schon im Herbst mit der Produktion der Hasen begonnen, direkt nach dem Weihnachtsgeschäft, was ebenfalls antizyklisch beginnt. Grund dafür sind die grossen Mengen und weil noch genug Zeit für die Verpackung der Hasen bleiben muss. «Der Mythos, dass die Osterhasen aus eingeschmolzener Schokolade bestehen, stimmt aber nicht», meint Gnädinger.
Bei Xocolatl beginnt die Herstellung erst im Februar, was im Vergleich eher spät ist. So seien die Hasen frischer, sagt Gnädinger.
Auffallend ist, welche Sorten am beliebtesten sind. Weiss, braun oder dunkel? «Bei Xocolatl kaufen 70 bis 80 Prozent der Kunden dunkle Schokolade», erzählt Gnädinger. Die sei weniger süss und enthalte keine Milch, ausser beim Anteil, welcher geschminkt wurde. «Der Trend geht ebenfalls zur veganen Schokolade», sagt Gnädinger. Die Leute denken ethischer und achten mehr auf die Umwelt.
Vielleicht deshalb, weil mehrfach darauf hingewiesen wird von der bei Xocolatl arbeitenden Exoertin, dass Xocolatl eine viel bessere Qualität anbietet, als die Konkurrenz?
keine einzige von unseren über 400 Schokoladenrezepturen enthält Fremdfett. Und die Masse für Hasen ist genau die gleiche wie für die Tafeln.
Grüsse aus der Industrie
Darum kaufen diese Leute gar keine Schokolade mehr. ☝️